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wurden, dann drangen Stimmen aus der
Eingangshalle zu ihnen. Die Fortunes
strömten nacheinander auf ihren Stammsitz.
Maya und Creed stellten ihre Gläser ab und
gingen ihnen entgegen, um sie zu begrüßen.
Creed legte ihr auf dem Weg dorthin eine
Hand auf den Rücken. Maya konnte sich
nicht entscheiden, ob sie diese Geste tröst-
lich oder störend fand, vielleicht ein wenig
von beidem. Als sie sich dem Foyer näherten,
zog er seine Hand zurück und sie vermisste
den warmen Druck sofort. Ihr war klar, we-
shalb er das tat. Er wollte verhindern, dass
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die anderen bemerkten, wie nahe sie ein-
ander gekommen waren.
Dieser Gedanke tat ihr weh, obwohl ihr
selbst daran gelegen war, ihre Beziehung ge-
heim zu halten. Wenn jemand davon er-
führe, würde das die Dinge nur komplizierter
machen. Die ganze Sache war ohnedies
schon verworren genug.
Sie wollte Creed, aber sie konnte ihn nicht
haben. Und er wollte sie überhaupt nicht,
wie es aussah. Unerwiderte Liebe war, wie
sie unglücklicherweise gerade erfahren
musste, ebenso schmerzhaft wie unlogisch.
Sie verdrängte ihren Kummer und zwang
sich zu einem Lächeln, als sie Gina und Case
umarmte, die als Erste eingetroffen waren.
Ginas Wangen waren vor Aufregung ger-
ötet, ihre Augen wirkten leicht geschwollen,
so, als hätte sie gerade geweint. Gina war
keine echte Fortune, das hatten sie beide ge-
meinsam, aber sie hatte sich offensichtlich
wie alle anderen um Patricia gesorgt.
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Außerdem neigte sie wegen der Schwanger-
schaftshormone zu Gefühlsausbrüchen. Case
hatte ihnen kürzlich anvertraut, dass mo-
mentan schon ein wenig verschüttete Milch
genügte, damit Gina in Tränen ausbrach.
Danach betraten im Minutenabstand Eliza
und Reese, Blake und Sasha, Skylar und
Zack sowie Max und Diana die Eingang-
shalle. Jedes Mal, wenn ein neues Paar
durch die Tür kam, wiederholte sich die
gleiche Szene. Umarmungen, Tränen der Er-
leichterung und unzählige Fragen über
Patricia.
Als alle da waren und die Gemüter sich ein
wenig beruhigt hatten, übernahm Creed das
Kommando. Er bat sie in das große Wohnzi-
mmer, bestellte Getränke und begann damit,
die Situation mit ruhiger Stimme zu
erklären. Er berichtete in knappen Sätzen,
welche Informationen seine Ermittler ihm
geliefert hatten, wie sie und er sich auf die
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Suche gemacht und Patricia schließlich
aufgespürt hatten.
Die Neuigkeiten über ihren Vater Wilton
Blackstone und die ungültige Eheschließung
von Nash und Patricia erregten allgemeines
Erstaunen und große Betroffenheit, doch
genau wie Creed reagierten alle mit Ver-
ständnis. Die Erleichterung, dass diese
Geschichte ein gutes Ende gefunden hatte,
überwog.
Maya war sehr erleichtert, denn sie wollte
nicht, dass jemand schlecht von ihrer Mutter
dachte. Schließlich lag das alles lange zurück
und Patricia hatte einfach keinen anderen
Ausweg gewusst. Creed beendete seinen
Bericht mit der Mitteilung, dass Nash und
Patricia in der Bibliothek ein längst überfäl-
liges klärendes Gespräch führten und sich
hoffentlich einig werden würden.
 Ich weiß nicht, wie es euch geht , sagte er
und hob sein Glas mit Eistee.  Aber ich kön-
nte etwas Stärkeres gebrauchen.
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Case, der neben ihm stand, musste lachen.
 Da hast du was gesagt. Wisst ihr was? Wenn
Dad und Patricia aus der Bibliothek kom-
men, machen wir eine Flasche Scotch auf.
Ich schätze, wir alle können einen ordent-
lichen Schluck vertragen.
 Abgemacht , stimmte Creed zu.
Ohne dass eine Absprache darüber getrof-
fen worden wäre, versammelten sich die
Frauen der Familie in einer Ecke des
Raumes, während die Männer sich in einer
anderen zusammenfanden. Die Unterhaltun-
gen waren gedämpft und ziemlich verhalten.
Jeder versuchte, sich so unbefangen wie
möglich zu geben, aber die Anspannung war
deutlich spürbar.
Maya fühlte sich diesen Menschen plötz-
lich so zugehörig wie noch nie zuvor in ihrem
Leben. Sie begriff mit absoluter Klarheit,
dass sie eine von ihnen war. Ein Mitglied
dieser Familie, das akzeptiert und geliebt
wurde.
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Diese Erkenntnis erfüllte sie mit Freude
und Verwirrung. Sie schloss kurz die Augen,
nippte an ihrem Getränk und versuchte,
Ordnung in ihre Gedanken zu bringen.
Rückblickend musste sie sich eingestehen,
dass dies nicht die erste Situation war, in der
ihr die Anwesenden die Gewissheit vermit-
telten, dazuzugehören. Sie war nur so an ihr
Außenseiterdasein gewöhnt, dass sie gar
nicht bemerkt hatte, wie sehr diese
Menschen sich um sie bemühten.
Ein warmes Gefühl der Dankbarkeit
durchströmte sie. Sie schaute sich um und
blickte in die Gesichter der Menschen, die
ihr etwas bedeuteten. Dies war ihre Familie
und sie war ein Teil davon. Sie liebte jeden
Einzelnen von ihnen. Das wurde ihr erst in [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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