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nichts von dem, was Allison sagte oder tat, nur gespielt.
„Was für ein schönes Paar Sie sind“, schwärmte eine weißhaarige
Lady, mit der sie sich eine Weile unterhielten.
„Ja, das sage ich auch immer“, erwiderte Allison, als sie der Frau
und ihrem Ehemann zum opulenten Büfett folgten. Dann warf sie
Zach einen Blick zu, der bei ihm einen Hunger auslöste, der nichts
mit den kulinarischen Köstlichkeiten vor ihm zu tun hatte. „Nicht
wahr, Liebling?“
„Diese Nummer ziehen wir nur für Riana ab“, flüsterte er, als das
Ehepaar außer Hörweite war.
Lächelnd nahm Allison sich eine mit Schokolade überzogene
Erdbeere und hielt sie an die Lippen. „Das mag sein, aber ich muss
in der Rolle bleiben, um überzeugend zu sein.“
Er starrte auf ihren Mund und wusste, dass er es nicht besser
verdiente. Hatte er wirklich geglaubt, sie könnten den Kuss ver-
gessen, nur weil er es so wollte? So etwas gab es nur im Märchen.
Die Realität sah anders aus: Er konnte nicht aufhören, daran zu
denken. Die Realität hatte sie in eine Arbeitsbeziehung gedrängt,
die in einer Katastrophe enden würde, wenn er nicht sehr vorsichtig
war. Doch Allison berührte ihn immer wieder, beiläufig und wie
zufällig, aber äußerst wirkungsvoll. Und ihr Lächeln ging ihm jedes
Mal unter die Haut. Nein, nach Vorsicht war ihm ganz bestimmt
nicht zumute.
Im Gegenteil. Er nahm ihre Hand mit der Erdbeere, von der sie
gerade abgebissen hatte, und hob sie an seinen Mund. Ihr
verblüffter Blick bereitete ihm mehr Vergnügen, als er sollte. „Du
spielst mit dem Feuer“, flüsterte er.
Die Warnung galt auch ihm selbst, aber er ignorierte sie. Als er
ihr buchstäblich aus den Fingern aß, raubte ihm das Verlangen fast
die Beherrschung. Natürlich bildete er sich nur ein, dass er ihre
Lippen an der Erdbeere fühlte und schmeckte. Aber was er sich
nicht einbildete, war die leichte Röte an ihren Wangen. Und ihr
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erhöhter Puls, den er an seinen Fingerspitzen fühlte. Beides bewies
ihm, dass Allison zwar eine Rolle spielte, ihre Emotionen aber echt
waren.
Die Anziehung zwischen ihnen war mehr als echt … nämlich ge-
fährlich, wenn er sie nicht wieder unter Kontrolle bekam.
Als eine Rückkoppelung für einen schrillen Misston aus den
Lautsprechern sorgte, zuckte Allison zusammen und zog ihre Hand
aus seiner. Eigentlich hätte Zach dafür dankbar sein müssen, doch
das war er nicht.
Enttäuscht schaute er zur Bühne, wo Riana Collins ans Mikrofon
trat. In einem tief ausgeschnittenen schwarzen Kleid, das dunkle
Haar zu einem Pferdeschwanz gebunden, der ihre exotischen
Gesichtszüge zur Geltung brachte, schien sie sich im Scheinwerfer-
licht wie ein Fisch im Wasser zu fühlen. Warum auch nicht?
Lachend, angeregt plaudernd und Champagner trinkend, war sie
die vollendete Gastgeberin gewesen und sonnte sich in den bewun-
dernden Blicken der männlichen Gäste.
„Sie sieht hinreißend aus“, sagte Allison, als Riana sich bei den
Mitgliedern ihres Komitees bedankte.
„Was soll ich dazu sagen?“, erwiderte Zach.
„Ach, komm schon, Zach. Du bist ein Mann. Und Riana Collins
eine tolle Frau. Ich erwarte nicht, dass du …“ Sie brach ab. Vermut-
lich, weil dies kein echtes Date war und keiner vom anderen etwas
erwarten durfte.
Dass sie sich damit abfand, störte ihn. „Heraus damit.“
Ein wenig verunsichert sah sie ihn an. „Vergiss es, okay?“
„Du denkst, ich wäre ein schlechter Freund. Und jetzt traust du
mir auch noch zu, dass ich meine Freundin betrüge?“
„Das habe ich nicht gesagt. Außerdem habe ich gar nicht dich
gemeint.“
„Wen dann? Wer war er? Der Typ, von dem du nicht erwartet
hast, dass er die Augen von tollen Frauen lässt?“
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„Jemand, der nicht mehr wichtig ist.“ Sie strich sich das blonde
Haar aus der Stirn.
Ihre Augen blitzten. So langsam gewöhnte er sich daran. Es fing
sogar an ihm zu gefallen. „Ich hoffe, du hast ihm den Laufpass
gegeben.“
„Nicht früh genug.“
„Lass mich raten. Nicht bevor er seine Hände dort hatte, wo sein
Blick nichts zu suchen hatte.“
Sie lachte. „So ungefähr. Aber ich sollte Kevin dankbar sein.
Ohne ihn wäre ich jetzt nicht hier.“
Wenn das so war, sollte Zach dem guten alten Kevin vielleicht
eine Karte schicken. Immer wieder hatte er die bewundernden
Männerblicke, die Allison trafen, mit einem Stirnrunzeln quittiert.
Natürlich hatte er kein Recht dazu. Das wusste er, aber es änderte
nichts daran, dass er sich benahm, als wäre sie tatsächlich seine
Freundin.
Für seinen Beruf hatte er alles gelernt, was er brauchte, um Kar-
riere zu machen. Seine Kunden waren meistens wohlhabende
Geschäftsleute, die entsprechend lebten. Also spielte Zach Golf,
wusste eine gute Zigarre zu schätzen und konnte einen edlen Trop-
fen von einem schlechten unterscheiden.
Aber Designeranzüge, Champagner und Kaviar waren Welten
vom Bier und den Burgern seiner Jugend entfernt, und noch immer
kam er sich vor wie ein Hochstapler, wenn er einen Smoking trug.
Dann fühlte er sich wie der Junge aus dem falschen Viertel, der be-
fürchten musste, als Außenseiter enttarnt zu werden.
Doch an diesem Abend fiel er höchstens deshalb auf, weil er eine
so attraktive Frau an seiner Seite hatte. Die neugierigen Blicke gal-
ten nicht ihm, sondern allein Allison. Und obwohl es nicht seine
oder ihre Idee gewesen war, sie hierher mitzunehmen, war er froh
darüber – und fast ein wenig stolz.
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„Ich hoffe, Sie alle haben einen schönen Abend“, beendete Riana
ihre kurze Ansprache. „Und vergessen Sie nicht, bei der Auktion
kräftig mitzubieten.“
Allison schaute zu dem langen Tisch hinüber, um den die Gäste
sich bereits drängten. „Sehen wir uns die Sachen noch mal an. Ich
weiß noch nicht, was ich ersteigern möchte.“
Zach fragte sich, was sie reizen würde. Ein Besuch in dem unver-
schämt teuren Wellness- und Schönheitstempel? Er kannte viele
Frau, die sich gern von Kopf bis Fuß verwöhnen ließen, aber ihm
war sofort aufgefallen, dass Allison keinen Nagellack trug. Auch ihr
Schmuck war schlicht – zwei kleine goldene Kreolen und ein un-
auffälliges Medaillon, das sie oft genug anlegte, um ihn ahnen zu
lassen, dass es für keinen modischen, sondern einen sentimentalen
Wert besaß. Die aufwendigen Stücke, die Riana für die Versteiger-
ung gespendet hatte, passten nicht zu Allisons Stil. [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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