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in Verlegenheit gebracht habe, Joe«, meinte sie betreten.
»Oh, das haben Sie wirklich«, bestätigte er mit rauer Stimme. »Ihnen
ist natürlich bewusst, dass dies meine Haltung Ihnen gegenüber am
Arbeitsplatz beeinflusst. Vielleicht müssen Sie mich feuern, weil ich
demnächst tagträume, wenn ich Sie ansehe.«
Mattie verschränkte die Arme vor der Brust und drehte sich zu Daniel
um. Er zog sie auf und genoss es. »Sehr witzig. Wenn Sie damit fertig
sind, sich auf meine Kosten zu amüsieren, können Sie Ihre Freunde
meinetwegen selbst ins Heim kutschieren. Aber ich will Ihnen die Kosten
für Getränke und Angelruten ersetzen. Meinen draufgängerischen
Großvater und seine Kumpanen zu verpflegen gehört nicht zu Ihrem
Job.«
Er zog die Augenbrauen hoch. »Haben Sie als mein Arbeitgeber etwa
das Recht, mir vorzuschreiben, wofür ich mein Gehalt ausgebe?«
»Sie haben ja noch gar keins bekommen«, erinnerte sie ihn.
»Stimmt genau. Was wollen Sie mir also sagen, Miss Roland?«
erwiderte er keck.
Wie Pops es ihm geraten hatte, war es wohl das Beste, wenn er Mattie
seine gute, seine schlechte und alle Seiten dazwischen zeigte.
Tatsache war, dass seine Hormone verrückt spielten. Er hatte eine
miserable Woche gehabt, weil er seine eigenen Firmenregeln und auch
Matties private Prinzipien haargenau eingehalten hatte. Sie nicht zu
berühren oder zu küssen hatte all seine Willenskraft erfordert. Er
begehrte Mattie. Er verzehrte sich nach ihr. Oft wälzte er sich die halbe
Nacht schlaflos im Bett.
Nun, da sie mit offenem Haar vor ihm stand, in diesem dünnen T-Shirt,
durch das er die Konturen ihres rassigen Körpers schimmern sah, wurde
seine Standhaftigkeit auf eine noch härtere Probe gestellt. Ihr erotisches
Bild würde ihm vermutlich die ganze nächste Woche durch dem Kopf
spuken mindestens.
»Was ich Ihnen sagen will, Mr. Gray«, zischte sie, »ist, dass Sie nicht
im Mindesten für diese alten Gauner verantwortlich sind.«
»Das sehe ich anders, denn die alten Herren sind meine Freunde
geworden. Sie unterhalten mich. Sie lenken mich ab.«
»Ablenken? Wovon denn, wenn ich fragen darf?«
Daniel ging an ihr vorbei, um den Männern zu seinem Pick-up zu
folgen. »Glauben Sie mir, das wollen Sie gar nicht wissen.«
»Ach nein?« rief sie ihm nach.
»Bestimmt nicht, Boss!« Er verschwand in der Dunkelheit.
Verstimmt löschte Mattie das kleine Feuer und stapfte dann den Pfad
zurück nach Hause. Sie hatte keine Ahnung, wovon Joe sich ablenken
musste. Trauerte er einer verlorenen Liebe nach? Musste er eine
zerbrochene Ehe verdauen? Nur weil er sich als allein stehend
bezeichnete, musste er nicht zwangsläufig die letzten Jahre ohne eine
Beziehung verbracht haben.
Je länger sie darüber nachdachte, umso mehr war sie davon überzeugt,
dass Joe aus einer tragischen Situation geflohen war oder vor
schmerzhaften Erinnerungen davonlief. Das würde auch erklären, warum
er mit so wenig Gepäck nach Fox Hollow gekommen war.
Tja, was sollte sie nun tun? Sollte sie sich dafür entschuldigen, dass sie
durch ihre Frage unangenehme Erinnerungen wachgerufen hatte? Sollte
sie so tun, als hätte ihr Gespräch niemals stattgefunden, ebenso wie der
Beinahe-Kuss?
Mattie schenkte sich ein Glas Wasser ein und verzog sich mürrisch
wieder auf ihren Sessel. Das Fernsehprogramm konnte sie nicht von ihren
verwirrenden Gedanken ablenken. Verdammt da war das Wort schon
wieder. Warum musste Joe sich ablenken? Sollte sie sich als
Seelentröster anbieten?
Sie hörte Joes Wagen die Auffahrt heraufkommen, doch er hielt nicht
vor der Garage, sondern fuhr bis vor ihr Haus. Was war los? Waren die
fünf Musketiere geschnappt worden? Hatte man sie aus dem Heim
geworfen?
Doch bald hörte sie an den Schritten, dass Joe allein war. Sie stellte ihr
Glas ab und öffnete die Tür.
»Haben Sie alle sicher ins Bett gebracht?« wollte sie wissen, während
er ihre Verandatreppe hinaufstieg.
»Darf ich reinkommen?« Er wartete ihre Antwort nicht ab, sondern
schob sie sanft zur Seite, zwängte sich an ihr vorbei und schloss die Tür.
Groß und ungewohnt ernst stand er neben ihr. Mattie trat unweigerlich
einen Schritt zurück und verschränkte schützend die Arme vor der Brust,
da sie noch immer das dünne T-Shirt trug.
»Erstens, ich mag Ihren Großvater und seine Freunde. Sehr sogar«,
erklärte Daniel. »Ich bin selbst bei meinem Großvater aufgewachsen, und
ich vermisse ihn. Er ist noch rüstig und unternimmt jetzt im Ruhestand
viele Reisen, weshalb ich ihn nicht mehr so oft sehe wie früher. Wenn ich
also einen Ersatz-Großvater gefunden habe, oder sogar fünf, dann ist das
allein meine Sache.
Zweitens hatte ich die offizielle Erlaubnis, die ganze Bande heute
Abend auszuführen. Natürlich wissen sie das nicht, weil ich ihnen den
Spaß nicht verderben will, denn sie denken ja, dass sie dem Direktor und
den Schwestern einen Streich spielen. Tatsächlich habe ich die Erlaubnis,
sie jederzeit auf einen Ausflug mitzunehmen, sofern sie ihre
Medikamente rechtzeitig einnehmen.«
Mattie war sehr erleichtert zu hören, dass Joe die abendlichen
Eskapaden sozusagen legalisiert hatte. Sie ärgerte sich, dass sie nicht
selbst darauf gekommen war.
»Tut mir Leid, wenn ich Sie vorhin so runtergeputzt habe«, murmelte
sie betreten.
»Das muss es nicht, denn ich bin noch nicht fertig«, fuhr er fort. Er
kam einen Schritt näher und sah ihr tief in die Augen, so dass sie
unsicher den Blick abwandte. »Ich habe beschlossen, Ihnen zu sagen,
warum ich so viel Ablenkung brauche.«
»Wenn Sie nicht darüber reden wollen, verstehe ich das schon.« Sie
räusperte sich. »Wirklich, Joe, wenn es etwas Privates ist und Sie es mir
nicht anvertrauen wollen, ist das okay. Vielleicht sind Sie frisch
geschieden oder haben eine Trennung hinter sich, und dann ist es sicher
schwer, darüber zu reden. Aber glauben Sie mir, ich& «
Zu ihrer Verblüffung lachte er. »Ist es das, was Sie gedacht haben?
Tja, diesen Eindruck mag ich wohl erweckt haben. Die Wahrheit ist, dass
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